Lupus

Goodbye Lupus Protocol – mein persönlicher Erfahrungsbericht

Seit ich die Diagnose Lupus bekommen habe, saß ich immer wieder mit einer Frage bei meinem Arzt: Was kann ich tun? Leider habe ich darauf eine eher niederschmetternde Antwort bekommen. Lupus gilt, wie viele Autoimmunerkrankungen als nicht heilbar. Mein Arzt versucht auf meine Symptome zu reagieren, aber er kann mir nichts geben, was die Erkrankung dauerhaft heilen würde. Das einzige was ich tun kann ist hoffe, dass die Medikamente helfen und reagieren, wenn mein Körper sich wieder mal gegen mich richtet. Wann er das tut, weiß ich nicht. Es kann plötzlich kommen. An manchen Tagen wache ich schon mit Schmerzen auf, an anderen schaffe ich es sogar noch einen Berg hinauf. Manchmal weiß ich nicht, wovon es mir schlechter geht – von meiner Erkrankung oder den Nebenwirkungen meiner Medikamente.

Ich habe viele Stunden vor dem PC vebracht und nach Lösungen gesucht. Mein Suchverlauf las sich in etwa so: Lupus Heilung, Antiphospholipidsyndrom geheilt, neue Medikamente bei Lupus, Lupus Lebenserwartung. Irgendwann bin ich auf zwei Bücher gestoßen: XY und Goodbye Lupus. Bei letzterem handelte es sich um das Buch einer us-amerikanischen Ärztin – Dr. Brooke Goldner. Das besondere an ihrer Geschichte. Sie wurde selbst in jungen Jahren mit Lupus diagnostiziert, litt unter Nierversagen und kleinen Blutgerinseln. Heute lebt sie seit Jahren komplett Lupusfrei und ist Mutter zweier Söhne. Wie sie das geschafft hat – mit einer rein pflanzlichen Ernährng.

Das Goodbye Lupus Programm – meine persönliche Erfahrung

Ich muss zuegebn, dass ich zunächst schon etwas skeptisch war. Ich habe zwar schon immer daran geglaubt, dass eine gesunde Ernährung Heilungsprozesse unterstützen kann, aber wir reden hier von schwerwiegenden Erkrankungen, die mitunter tödlich verlaufen können. Die Vorstellung diese mit Gemüse zu heilen, kam mir zunächst fast absurd vor. Zumal hatte ich das dünne Büchlein im Rahmen meiner Amazon-Prime Mitgliedchsaft sogar kostenlos auf den Kindle laden können. Sollte das wirklich mein gesuchter Schlüssel zum Erfolg sein?

Das Programm von Dr. Golder besteht aus 6 – vermeintlich einfachen – Schritten. Eine vegane Rohkosternährung ohne Zucker, entzündungsfördernde Lebensmittel und Fette. Dafür viel Omega 3 in Form von Chia Seeds oder Leinsamen. Auch keine fancy Lebensmittel a la Spirulina und Co. Allein Lebensmittel aus dem Supermarkt sollen deine Symptome verbessern.

Aller Anfang ist verdammt schwer

Anfangs war ich zunächst motiviert. Ich schaffe das. Ich mach das. Die Realität gestaltet sich schwieriger. Vegane Rohkost ohne Öl ist schwierig umzusetzen, wenn man ein junger Mensch ist, der viel unterwegs ist. Immer wieder wurden mir Restaurantbesuche und Urlaube zum Verhängnis. Morgen fange ich richtig an, wurde mein persönliches Mantra. Irgendwann traf ich dann in der Lupus-Gruppe der Münchner Rheumaliga eine Patienten, die auch das Goodbye Lupus Programm gemacht hatte. Und zwar mit vollem Erfolg. Nach fast 20 Jahren mit Lupus und Antiphospolipidsyndrom konnte sie in Absprache mit ihren Ärzten(!) ihre Tabletten absetzten. Für mich ein Wendepunkt.

Ich hatte auf dem YouTube Kanal von Dr. Goldner von vielen Patientinnen gehört, die durch das Programm „geheilt“ worden sind. Doch ein kleines bischen Zweifel blieb bei mir immer. Schließlich gibt es tausend Informationen, die durch das Internet geistern, viele davon sind Schrott. Plötzlich stand jemand vor mir, den ich kannte. Das änderte meine Meinung.

Ok, jetzt gehts dann los

Da ich wusste, dass ich nicht sofort zu 100% ins Programm einsteigen konnte, wagte ich einen weichen Einstieg. Ich integrierte monatelang so viele Schritte des Programms wie möglich in meinen täglichen Speiseplan. Grüne Smoothies hatte ich schon immer gerne getrunken also viel mir das nicht schwer. Auch Leinöl mochte ich schon immer. Allerdings war es anfangs schwer, weniger Olivenöl zu verwenden. Viele Sachen kann mann aber auch ohne Öl ganz wunderbar anbraten, wenn man eine geeignete Pfanne hat. Ganz einfach war der Einstieg nicht, weil ich zu dieser Zeit von meinem alten Blutverdünner Xarelto auf Marcumar umgestellt wurde – nach einer inneren Blutung. Marcumar wird schon seit Jahren verwendet, hat aber leider einen Haken – der Wirkstoff wird durch zu viel Vitamin K gehemmt und das findet man vor allem in grünem Gemüse.

Ihr könnt euch vorstellen dass es gar nicht so einfach ist eine Rohkost-Diät mit viel grünem Gemüse zu starten, wenn dieses mit deinen Medikamenten interagiert. Auch als Marcumar-Patient muss man allerdings nicht auf grünes Gemüse verzichten. Ich esse es allerdings sehr regelmäßig und habe einige Monate gebraucht, um die richtige Dosierung zu finden. Als mein Blutgerinnung stabil war, habe ich dann richtig ins Programm gestartet. Ich habe mir ein Datum gestzt, Freunde und Familie vorgewarnt und habe einfach gestartet. Knapp 6 Wochen habe ich das Rapid RecoveryProtocol von Goodbye Lupus umgesetzt. Nur Rohkost, kein Öl, keine tierischen Produkte, keine Nüsse, viel Wasser, viel Omega 3 und viel grünes Gemüse.

Es war schwer und an manchen Tagen ist mir schon schlecht geworden, wenn ich nur an Salat gedacht habe. Ich musste mich außerdem erstmal daran gewöhnen, große Massen an Gemüse zu essen, weil ich ja keine anderen Sattmacher zur Verfügung hatte. Trotzdem fühlte ich mich wacher und fitter als zuvor. Auch meine Blutwerte sehen besser aus, auch wenn es noch zu früh ist, um ein eindeutige Bewertung abzugeben.

Das Ergebnis

Momentan kann ich ganz klar sagen, dass es mir viel besser geht, als noch vor ein paar Monaten. Das mag auch daran liegen, dass ich während des Programms auch wieder mehr Energie hatte, um Sport zu machen. Nach meinen 6 Wochen bin ich zunächst zu einer veganen Ernährung übergegangen – weiterhin mit wenig Öl, wenig Zucker und viel grünem Gemüse. Allerdings habe ich dann beschlossen, eine weitere Runde des Programms anzuschließen. Ich kann bereits einige leichte Verbesserungen in meinem Blutbild erkennen. Meine Antiphospholipid-Antikörper haben sich schon positiv verändert. Alle anderen Werte sind zumindest stabil. Ich werde dazu sicherlich irgendwann mal einen ausführlichen Blogbeitrag schreiben. Momentan halte ich es dafür aber noch etwas zu früh. Wenn du meine Reise verfolgen willst, dann folge mir doch auf Instagram. Dort poste ich regelmäßig neue Rohkost-Kreationen und Updates zu meinem Gesundheitszustand.

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